Antanas Sutkus

Eine Kathedrale in jedem Gesicht – der litauische Fotograf Antanas Sutkus

 

Der bedeutendste Fotograf Litauens begann als Fotojournalist und arbeitet seit 1969 als freier Fotograf in Vilnius. Er war Mitbegründer des Fotovereins in Litauen (PASL), des ersten fotografischen Verbandes in der Sowjetunion. Der Verein und mit ihm sein Gründungspräsident Sutkus etablierten die Fotografie als Kunst in Osteuropa und beförderten das Ansehen der litauischen Fotografen in ihrem Heimatland, aber auch international. 

 

Sutkus ist der Porträtist der Menschen seiner Umgebung – in allen Situationen und Stimmungen. Ihn zeichnet eine große Intensität in der Wahrnehmung aus. Mit der klassischen Eleganz der Schwarz-Weiß-Fotografie und dem neugierigem Blick ringt er nicht nur dem engen sozialistischen Alltag einen Funken Hoffnung ab und legt die Vitalität von Alltagssituationen im Kleinen offen.

 

1976 begann er seine Fotofolge „Die Menschen Litauens“, in dem er die Veränderungen seines Heimatlandes festhält. Die Motivation für diese Serie beschreibt er selbst als Versuch, für zukünftige Generationen ein psychologisches Porträt der Gegenwart zu zeichnen, das seiner Meinung nach aufgrund von Fotos bewertet werden wird.

 

Der Fotograf hat in vielen europäischen Ländern und in Nordamerika ausgestellt und wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen bedacht. Im Stadtmuseum Münster wurden ca. 130 Fotos aus der Mitte der 1950er-Jahre bis in das Jahr 2004 gezeigt.

 

Eine Ausstellung des Stadtmuseums Münster und der Friedrich-Hundt-Gesellschaft e.V.

 

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