Claudia Fährenkemper

Insektenportraits

 

Bevor sich die Künstlerin der Mikrowelt näherte, befasste sich Claudia Fährenkemper mit der Landschafts- und Industriefotografie. 1994 tauschte sie die Großformatkamera gegen ein Mikroskop aus, und es folgte ein spannender Blickwechsel von der extremen Makro-Dimension technischer Geräte hin zur Mikrodimension natürlicher Lebensformen.

 

Ihre Aufnahmen entstehen mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn und zeigen Objekte in einer 40- bis 3.000-fachen Vergrößerung. Mit ihren mikroskopischen Bildern bietet Claudia Fährenkemper einen faszinierenden Einblick in eine unsichtbare Welt, die dem menschlichen Auge ohne technische Hilfsmittel nicht zugänglich ist. In ihren fortlaufenden Serien erforscht sie Insekten, Pflanzensamen, Amphibienlarven, Kristalle und Plankton und präsentiert sie vor tiefschwarzem Hintergrund in vielfältigen Weiß- und Grauschattierungen.

 

Das Rasterelektronenmikroskop ermöglichte ihr die Darstellung kleinster Objekte in großer Präzision, Plastizität, Räumlichkeit und Materialität. So haben ihre Fotografien einerseits eine sehr genaue, informative Ebene, andererseits strahlen sie eine eigentümliche Sinnlichkeit und Magie aus, die zugleich unheimlich und schön ist. Die monumentale Größe der Bilder, im Verhältnis zur tatsächlichen Größe der Objekte, bestimmt die Wahrnehmung und ermöglicht es dem Betrachter, sich in erstaunliche Details zu versenken.

 

Die Künstlerin ist weder an wissenschaftlicher Illustration, noch beliebiger Deutung von Mikrostrukturen interessiert. Ihre ständig wachsenden Serien zeugen vielmehr von der Vielfalt, Komplexität und Individualität kleinster Lebensformen.

 

Im Stadtmuseum Münster waren 50 ihrer Insektenportraits aus der Serie „IMAGO“ zu sehen, die sich wie Bilder einer Ahnengalerie aneinander reihten.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

 

www.claudia-faehrenkemper.com

 

 

 

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