Stefan Müller
Alberto Burri: Il Cretto di Gibellina
Der Fotograf Stefan Müller gehört zu den renommiertesten Architekturfotografen in Deutschland. Bekannt geworden ist Müller durch seine Fotografien von Bauten der Architekten Dudler (Bischöfliche Bibliothek Münster), Kleinhues (Münster Akkarden), Prof. Baumewerd u.a.m.
Unter dem Titel „Il Cretto di Gibellina - Alberto Burri“ zeigte Müller im Stadtmuseum Münster eine ganz andere Facette seines fotografischen Könnens. 2000 entstand die gleichnamige Serie vom Trümmergrab des sizilianischen Bergdorfes Gibellina, das 1968 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Mit dieser Serie nähert sich Müller parallel den beiden Elementen Architektur und Landschaft und ihrer Synthese. Das ca. 1,60 Meter hohe Betonrelief „Il Cretto“ des umbrischen Malers Alberto Burri entstand 1985 und zeichnet auf einer Fläche von 300 x 400 Metern die ehemaligen Parzellen des Dorfes nach.
Mit seinen Fotos dokumentiert Stefan Müller zugleich das Natürliche und Künstliche des an den Hang geschmiedeten, steinernen Labyrinthes. Dabei heftet er seinen Blick auf den Boden wie den Weg Suchender und entführt so den Betrachter aus der bunten Welt des Lebens in den archaischen Kosmos von Flächen und Begrenzungen, Struktur und Malerei. Die Entscheidung für Schwarzweißabzüge vervollständigt die Konsequenz dieser Suche ebenso wie der Empfindung des hinter der Kamera Stehenden.