Christian Diehl

Nahe der Natur

Von 2003 – 2007 befasste Christian Diehl sich mit seinem Fotoprojekt der „Ellinghauser Halde“ in Dortmund. Dort wurde seit den 1940er Jahren der Bodenaushub aus den Kohlezechen aufgeschüttet. Der nördliche Teil entwickelte sich zu einem Naturschutzgebiet, während der südliche Teil zu einem Logistikstandort ausgebaut wurde. Die Vermischung von Natur, Mensch und Technik findet hier auf engstem Raum statt. Formal ästhetische Anleihen aus den Bereichen der Industriefotografie, der wissenschaftlichen und kriminalistischen Dokumentation sowie der Landschaftsfotografie stehen gleichberechtigt nebeneinander, um der Vielgestaltigkeit des Phänomens: „Ellinghauser Halde“, mittels einer variablen Bildsprache Rechnung zu tragen.

 

„Re-Natur“ ist eine fotografische Arbeit, die das oft eigentümliche
Verhältnis zwischen Mensch und Natur zum Thema hat. Die Tier und Pflanzenwelt unterliegt menschlichen Zwängen, ursprüngliche Natur wird in unseren Breitengraden kaum noch angetroffen. In unserer heutigen Zivilisation umgibt sich der Mensch nur noch mit wenigen Dingen der Natur. Diese benötigt er jedoch, um sich überhaupt wohlfühlen zu können. Mit seiner Arbeit entlarvt Christian Diehl das vom Menschen geschaffene eigentümliche Verhältnis zur Natur. 

 

In seinem aktuellsten Projekt „Sonnensystem“ zeigt Christian Diehl Planeten, die um unsere Sonne kreisen. Beim Betrachten der Bilder werden Farben, Strukturen und Formen wahrgenommen. Mit Hilfe der Typologisierung und der sachlichen Fotografie spielt Diehl geschickt mit der Denkweise des Betrachters, neue Motive mit abgespeicherten Erfahrungen zu vergleichen und dahingehend zu interpretieren, die Planetenbilder als echt anzusehen. Erst auf den zweiten Blick könnte man sich die Frage stellen: Alles nur Fiktion?

 

www.diehl-fotografie.de

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